Management

02.02.2022

Perspektiven für das Personalwesen in der Corona-Krise

Neue Perspektiven für das Personalwesen. Eine aktuelle Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability zeigt: Personalbereiche können an der Corona-Krise wachsen. Corona zwingt Unternehmen zum Umdenken und setzt neue Impulse für flexibles Arbeiten und hybride Arbeitsmodelle.

Von hoher Relevanz sind für die 400 Befragten vor allem die Themen Neue Arbeitsmodelle/-organisation, Digitalisierung und Zusammenhalt.



Chancen in der Corona-Krise

Chancen in der Corona-Krise



Quelle: Institut für Beschäftigung und Employability (IBE)

Neue Arbeitsmodelle/-organisation

Die Corona-Krise setzt neue Impulse für flexibles Arbeiten und New Work. Der Fokus auf den Arbeitsort rückt in den Hintergrund und das Home-Office gewinnt zunehmend an Relevanz und Akzeptanz. Virtuelle Arbeits- und Lernformen sind nicht mehr wegzudenken.

Home-Office & mobiles Arbeiten

Durch die Corona-Krise hat das Home-Office einen neuen Stellenwert in den Unternehmen erlangt. Wo das Home-Office zuvor nur für spezielle Berufsgruppen und Mitarbeiter angedacht war, steht es mittlerweile fest an der Tagesordnung. Eine Umfrage der AOK ergab, dass 20 Prozent der Unternehmen, die Home-Office während der Pandemie verstärkt einsetzen, das Arbeiten von zu Hause auch langfristig für den Betrieb nutzen wollen. 14 Prozent der Arbeitgeber glauben sogar, dass ihre Mitarbeiter im Homeoffice produktiver arbeiten als im Büro. Mitarbeiter schätzen das Home-Office ebenfalls. Davon haben 38 Prozent neue Arbeitsmethoden, -inhalte und -weisen gelernt und konnten durch die verbesserte Work-Life-Balance mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen.1


Durch das Home-Office Angebot steigt also die Produktivität und das Ansehen der Unternehmen. Mitarbeiter sind durch die verbesserte Work-Life-Balance zufriedener und die Attraktivität der Unternehmen steigt. Arbeitgeber können „freie Arbeitsplätze“ anbieten, die abwechseln von Mitarbeitern besetzt werden. So können Unternehmen Kosten für Arbeitsplätze und Bürofläche/Miete einsparen.


Ein weiterer Vorteil der mobilen Arbeit ist die ortsunabhängige Mitarbeitersuche. Wo Unternehmen einst nur lokal nach Mitarbeiter suchten, kann das Recruiting nun bundesweit oder sogar weltweit ausgeweitet werden.


New Work & Agilität

New Work (neue Arbeit) beschreibt die Transformation unserer Arbeitswelt bedingt durch die Globalisierung und Digitalisierung sowie den Anforderungen der Generation Y. Bereits 63 % aller Unternehmen betreiben Initiativen zur Umsetzung von New Work.2 Durch Corona nimmt der Stellenwert von New Work weiter zu. Seit der Corona-Krise beschäftigt sich jedes 4. Unternehmen mit dem Thema New Work (vor Corona jedes 10.)3

Vergleich der New Work vor und seit der Pandemie

Vergleich der New Work vor und nach der Corona-Krise


Bild: Personalwirtschaft | URL: www.personalwirtschaft.de/der-job-hr/artikel/titel-newwork-studie.html

Vertrauensarbeitszeit, flache Hierarchien und Recht auf Homeoffice. Die Mehrheit der Berufstätigen wünscht sich moderne Arbeitskonzepte, vertretbare Werte und sinnstiftende Tätigkeiten.

New Work und Arbeit 4.0

Bild: Bitkom | URL: www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/New-Work-Jeder-Zweite-will-Vertrauensarbeitszeit-und-Recht-auf-Homeoffice

Zusammenhalt im Unternehmen

Die Corona-Pandemie stärkt den Zusammenhalt in den Unternehmen. Eine aktuelle Studie der AOK bestätigt, dass 65 Prozent der Unternehmen positive Erlebnisse und Veränderungen durch die Corona-Krise erfahren haben. 45 Prozent bestätigen, dass das Vertrauen zwischen Belegschaft und Unternehmensleitung gestiegen ist.4

Geringerer Krankenstand – mehr Solidarität

Home-Office und mobiles Arbeiten stärken das Vertrauen. Laut einer Studie von Lurse erleben die Mitarbeiter eine nie da gewesene Offenheit des Managements gegenüber neuen Arbeitsmethoden. „Knapp ein Drittel der Unternehmen berichteten uns von einer Abnahme des Krankenstands“, sagt Frauke Schlingermann, Consultant bei Lurse.

Ein neues „Wir-Gefühl“

Unternehmen verspüren eine Zunahme der Solidarität und stellen eine deutliche Reduktion von Beschwerden und Überlastungsanzeigen fest.5

Digitalisierung des Personalwesen

In der Corona-Pandemie sind digitale Prozesse und mobiles Arbeiten unabdingbar, um arbeitsfähig zu bleiben. Gerade in der Personalabteilung gibt es viele sensible Prozesse und Kontaktpunkte mit Mitarbeitern, die sich durch eine Digitalisierung vereinfachen lassen. Mit den richtigen HR-Tools lässt sich hier wertvolle Zeit und bares Geld einsparen. Die digitalen Personal-Software-Lösungen beschleunigen eine reibungslose Zusammenarbeit trotz Home-Office und Corona-Krise.

Welche Kontaktpunkte rauben Ihnen Zeit?


Vorteile der Digitalisierung der HR


Bild: Lufthansa Industry Solutions | URL: https://www.lufthansa-industry-solutions.com/de-de/loesungen-produkte/sap/digitalisierung-im-hr-management/

Mitarbeiter Self Service

Durch den digitalen Mitarbeiter Self Service profitieren Unternehmen von optimierten Abläufen und effizienten Personalprozessen. Da der Mitarbeiter seine Daten und Informationen selbst beschafft und aktualisiert, wird die Personalabteilung stark entlastet. Arbeitszeiten erfassen, Urlaube beantragen, Stammdaten pflegen u.v.m. machen den Self Service zu einem unverzichtbaren Tool in Zeiten der Corona-Krise.


Mitarbeiter Self Service Prozesse

Bild: Firstattribute | URL: www.firstattribute.com/de/identity-management/ad-identity-management/self-service/



Digitale Personalakte

Mit der Einführung einer digitalen Personalakte schaffen Unternehmen ad hoc eine zentrale Datenverfügbarkeit für alle Mitarbeiter im Home-Office. Per Klick sind Mitarbeiterdaten und Dokumente von überall aus zugänglich und abrufbar.

Einführung einer Digitalen Personalakte

Vorteile der digitalen Personalakte:


Vorteile der Digitalen Personalakte

Bilder: Lufthansa Industry Solutions | URL: www.lufthansa-industry-solutions.com/de-de/loesungen-produkte/sap/digitalisierung-im-hr-management/



Elektronische Gehaltsabrechnung

Mit der elektronischen Gehaltsabrechnung können Kosten, Zeit und Aufwand eingespart werden. Mitarbeiter können im Home-Office mit einem Klick ihre Gehaltsabrechnung elektronisch einsehen und in ihrem Postfach abspeichern. Unternehmen können durch die Digitalisierung in der Corona-Krise schnell ihren Aufwand reduzieren und Kosten senken.

Prozess der Elektronischen Gehaltsabrechnung


Bild: TGC Group | URL: www.tgc-solutions.com/grow-digital-blog/elektronische-gehaltsabrechnung/


Verbesserung bestehender Strukturen

Die Corona-Krise kurbelt neben den veränderten Prozessen auch die Unternehmenssanierung an. Bestehende Strukturen werden auf den Prüfstand genommen und altbewährte Relevanzen werden neu bewertet. Um nach der Krise erfolgreich durchstarten zu können, sollten Unternehmen jedoch nicht nur auf die Kosten achten. Auch die richtige Strategie ist entscheidend.

Laut Goffin ergibt sich der Erfolg aus den Synergieeffekten zwischen gleichzeitigen Kostensenkungs- und Wachstumsmaßnahmen. In seiner Analyse identifiziert Goffin vier Strategietypen mit unterschiedlich hoher Erfolgswahrscheinlichkeit:

Strategie Unternehmen in der Corona-Krise

Quelle: Springer Professional | URL: www.springerprofessional.de/krisenmanagement-/strategieentwicklung/wie-unternehmen-nach-corona-durchstarten/18072740

Lerneffekte aus der Corona-Krise

Ausbau digitaler Strukturen

Viele Mitarbeiter werden auch nach Corona weiter im Home-Office arbeiten. Unternehmen sollten sich daher darauf einstellen, geeignete digitale Möglichkeiten zu schaffen. Durch die Einführung einer digitalen Personalakte können Mitarbeiter Personaldaten und -dokumente aus dem Home-Office aus abrufen. Die Einführung einer HR Software ermöglicht die Verzahnung aller HR Prozesse und Abläufe in einer Softwarelösung. Mit der elektronischen Gehaltsabrechnung steigern Sie die Effizienz, und ihre Mitarbeiter können die Abrechnung als digitales Dokument abrufen und speichern.

Agile Strategien entwickeln

Neben der Digitalisierung hat die Agilität einen großen Einfluss auf den Erfolg eines Unternehmens. Agiles Arbeiten verschafft Unternehmen einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil und sollte nach der Corona-Krise ein fester Bestandteil der Arbeitsweise sein.


Perspektiven für das Personalwesen in der Corona-Krise – Fazit

Für das Personalwesen bedeutet Corona eine große Chance auf Veränderung. Die Krise hat neue Möglichkeiten zur Digitalisierung und Optimierung geschaffen. Damit das digitale Arbeiten und die neuen Strukturen auch nach der Krise funktionieren, muss in den Unternehmen zeitgleich ein Umdenken stattfinden. Die digitale Arbeit sollte Teil einer neuen Kultur werden. Die Bewertung der Arbeit neu gesetzt werden. Leistung und Qualität stehen ab sofort im Vordergrund. Vertrauen ist wo wichtig wie nie zuvor.

Gehen Sie jetzt den entscheidenden Schritt und digitalisieren Sie Ihre Personalprozesse:

hrtool24

Quellen:
1) AOK, URL: www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/zusammenarbeiten-mit-abstand-am-besten/aok-umfrage-corona-krise/
2) Haufe Akademie, URL: www.haufe-akademie.de/new-work
3) Personalwirtschaft, URL: www.personalwirtschaft.de/der-job-hr/artikel/titel-newwork-studie.html
4) AOK, URL: www.aok.de/fk/betriebliche-gesundheit/zusammenarbeiten-mit-abstand-am-besten/aok-umfrage-corona-krise/
5) Lurse, URL: www.lurse.de/news/presse/2020/09/zukunft-arbeiten-in-deutschland/

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02.02.2022

Isabel Reutter