HR Trends 2020: Alle HR-Trends 2020 im Überblick | sopea

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Die HR Trends 2020 lauten Mitarbeiterengagement/Weiterbildung, HR-Agilität, HR-Analytics/People Analytics und Arbeit 4.0. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen die aktuellen Trends, Themen und Strategien aus der HR vor. Im Fokus 2020 stehen dabei auch die Themen HR-Digitalisierung, HR-Recruiting und Digitalkompetenz/Künstliche Intelligenz. Machen Sie Ihre HR-Abteilung mit unserem Beitrag fit für eine zukunftsfähige Personalarbeit, und starten Sie 2020 digital und erfolgreich durch! Wir haben für Sie in diesem Artikel die interessantesten Studienergebnisse und besten Praxistipps zum Thema HR Trends 2020 zusammengefasst.

HR Trends 2020 | Inhalte

  1. Effektive Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels auf dem Bewerbermarkt
  2. Arbeit 4.0 in der HR
  3. Digitale HR-Konzepte – Nutzung intelligenter Technologien
  4. Künstliche Intelligenz in der HR
  5. Mitarbeiterengagement/Weiterbildung
  6. HR-Analytics/People Analytics

HR Trend 1: Effektive Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels auf dem Bewerbermarkt

67 % der Arbeitgeber wurden durch den Fachkräftemangel beeinflusst1 (Robert Walters, Whitepaper: Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels):

Qualifiziertes Fachpersonal zu finden und binden bleibt auch in diesem Jahr eine wettbewerbsorientierte, hochkomplexe Aufgabe. Viele Stellen werden auch 2020 unbesetzt bleiben, und Unternehmen werden mehr denn je unter Druck gesetzt, maximalen Aufwand in der HR zu betreiben.

Folgende Personalstrategien wurden eingeführt, um den Fachkräftemangel zu managen: (1Robert Walters, Whitepaper: Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels):

Interne Weiterbildung bestehender Mitarbeiter

Eines der besten Mittel im Kampf gegen den Fachkräftemangel ist die interne Weiterbildung Ihrer bestehenden Mitarbeiter. So können Sie Ihr Unternehmen, mit einer intelligenten Personalentwicklung, gekonnt umstrukturieren und Fachkräfteengpässen entgegenwirken.

Tipp: Für die interne Fortbildung eignen sich besonders langjährige Mitarbeiter, die bereits seit vielen Jahren in Ihrem Unternehmen tätig sind. Diese kennen die unternehmensspezifischen Strukturen, und sind bestens für eine neue Perspektive vorbereitet.

Aktiver Aufbau eines Fachkräftepools

Suchen Sie aktiv nach passiven Kandidaten? Nur rund 20 Prozent der wechselwilligen Arbeitnehmer sind aktiv auf Jobsuche. Die anderen 80 Prozent sind passive Kandidaten2 (Jan Matthes, ManpowerGroup). Ein Problem vieler Unternehmen ist es, dass sie nur die aktiv Jobsuchenden berücksichtigen. Jeder zweite Nutzer ist aber offen für Jobangebote, auch wenn sie nicht aktiv auf Jobsuche sind. Erweitern Sie deshalb unbedingt mit diesen Nutzern Ihren internen Fachkräftepool und wirken Sie so dem Fachkräftemangel entgegen.

Tipp: Kontaktieren Sie geeignete Kandidaten unbedingt persönlich über soziale Netzwerke, wie zum Beispiel XING. Attraktive Jobangebote vom Personaler/Geschäftsführer persönlich sind nicht gerade selten ein Grund für einen Jobwechsel.

Neugestaltung nicht-monetärer Anreizsysteme

Haben Sie 2020 schon Ihre nicht-monetären Anreize betrachtet? Sind diese wettbewerbsfähig? Für viele Bewerber sind diese Anreize das ausschlaggebende Kriterium für einen Jobwechsel. Bewerber stellen 2020 sogar die Priorität ihrer Work-Life-Balance über ein attraktives Gehalt.

Tipp: Vergleichen Sie die in Ihrer Branche üblichen Anreizsysteme und werfen Sie auch einen Blick auf die Anreize Ihrer Wettbewerber!

HR Trend 2: Arbeit 4.0

Das Konzept Arbeit 4.0 betrachtet die durch die Digitalisierung und Flexibilisierung veränderten Arbeitsbeziehungen und -formen. Der Grundgedanke ist die Erkenntnis darüber, dass obgleich neuer technischer Perspektiven, die Mitarbeiter und ihre Kompetenzen nach wie vor der entscheidende Wettbewerbsvorteil bleiben. Dabei gibt es verschiedene Faktoren, die das Personalmanagement beeinflussen.

Wir haben für Sie die zwei wichtigsten Faktoren zusammengefasst:

Digitalisierung als Megatrend in der HR

Durch die Digitalisierung wird lebenslanges Lernen Pflicht. Manager bewerten vor allem die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern als größtes Hindernis für eine erfolgreiche digitale Transformation. Technische Aus- und Weiterbildungslücken hindern unzählige Unternehmen daran mit der digitalen Transformation zu starten. Dennoch ist gerade die Weiterbildung das wichtigste Kriterium in der Digitalisierung; noch vor der Neueinstellung qualifizierter Mitarbeiter. So ist die interne Weiterbildung in Unternehmen das Instrument erster Wahl, wenn es um die Realisierung der digitalen Transformation in der HR geht.

Transformation von Geschäfts- und Organisationsmodellen

Arbeit 4.0 mischt auch die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten auf. Hierbei müssen verschiedene Handlungsfelder betrachtet werden:

  • Arbeitsplatzbezogene Faktoren (Mikroebene)
  • Führung-/Organisation (Makroebene)
  • Volkswirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Faktoren und Bedingungen (Makroebene)
  • Gesellschaftliche, rechtliche und politische Faktoren und Bedingungen (Metaebene)3 vergl.


Die folgende Abbildung gibt Ihnen einen Überblick über mögliche Handlungsebenen und Handlungsfelder

HR Trend 3: Digitale HR-Konzepte – Nutzung intelligenter Technologien

Beim Stichwort Digitalisierung fallen oftmals Schlagworte wie Smartphone, Apps, WLAN- oder Cloud-Lösungen. Doch die Digitalisierung der HR bringt weitaus mehr Potenziale mit sich. Ziel der Digitalisierung in der HR ist es, ein passendes, zugeschnittenes Konzept für das eigene Unternehmen zu entwickeln.

Dieses Konzept sollte folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Automatisierte, schnellere Abwicklung administrativer Tätigkeiten
  • Zeit- und ortsunabhängiger Zugriff auf Daten, Dokumente und Abläufe
  • Collaboration-Gedanken: Förderung aller Unternehmensebenen und Schaffung flacherer Hierarchien
  • Festigung und Erleichterung des Employer Branding (Digital Employer Branding)
  • Vereinfachung des Recruitings (E-Recruiting)
  • Automatisierung des Talent Managements
  • Besserer Überblick und Handhabung des gesamten Personalwesens7

 

Folgende Potenziale bietet die Digitalisierung der HR:

Personalarbeit zukunftsfähig und effizient zu gestalten ist 2020 das Ziel vieler Unternehmen. Mithilfe einer HR Software kann dieses Ziel relativ schnell realisiert werden. Den Personalabteilungen bleibt dadurch mehr Zeit für wichtige Themen wie das Employer Branding, die Personalentwicklung und -automatisierung.

Folgende Bereiche können mit einer HR Software digitalisiert werden:

  • Rekrutierung und Onboarding
  • Assessment Center
  • Digitale Personalakte
  • Personalmanagement
  • Personalentwicklung
  • Talent Management
  • Personalorganisation
  • Dokumentenmanagement

HR Trend 4: Künstliche Intelligenz in der HR

Bisher setzen deutsche Unternehmen so gut wie keine Künstliche Intelligenz in der HR ein. Dabei entgehen den Unternehmen jedoch entscheidende Wettbewerbsvorteile. Damit die KI auch in der HR ihren Anklang findet, sollten sich Unternehmen und Personalverantwortliche vor allem auf folgende Arbeitsbereiche konzentrieren:

  • Aufbau von Vertrauen in die Digitalisierung– vermittelt durch die Führungskräfte
  • Transparente Kommunikation über den Einsatz künstlicher Intelligenz – damit Arbeitnehmer effizient und unvoreingenommen mit den neuen Technologien arbeiten
  • Bereitstellung von Unterstützung und Fortbildung aller Mitarbeiter – damit diese bestmöglich auf die digitale Transformation vorbereitet sind 4 Dale Carnegie Studie

Einsatzmöglichkeiten von KI in der HR

Die KI findet sich in verschiedenen Bereichen der HR wieder:

  • Im E-Recruiting und Bewerbermanagement (Chatbots, Robot Recruiting)
  • In der Personalentwicklung (lernende Algorithmen, zielgerichtete Weiterbildungsangebote für Mitarbeiter)
  • In der strategischen Personalarbeit und Personalplanung (Wahrscheinlichkeitswerte in der Personalentwicklung wie beispielsweise erwartende Kündigungswellen)

Künstliche Intelligenz im Recruiting

Das bisher größte Einsatzfeld der KI in der HR ist das Recruiting. Hier setzen viele Unternehmen auf Chatbots, Bewerber-Algorithmen (Software für Bewerber-Auswahl) oder das sogenannte Robot Recruiting. Hierbei werden die Recruiting-Prozesse vollständig digitalisiert.

HR Trend 5: Mitarbeiterengagement /Weiterbildung

„Über 5 Millionen deutsche Arbeitnehmer haben innerlich schon gekündigt!8“

Dies lässt sich auf die geringe emotionale Bindung rückschließen. Über 2/3 aller Arbeitnehmer haben nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber. 16% sogar gar keine5 vgl: Gallup-Engagement-Index 2019. Dabei ist diese Bindung ausschlaggebend für die Mitarbeiterzufriedenheit und langfristige Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.

Überprüfen Sie daher 2020 unbedingt folgende Bindungsfaktoren:

  1. Bieten Sie ausreichend Weiterbildungsangebote an?
     -> Jeder zweite Arbeitnehmer möchte sich für neue Arbeitsanforderungen fit machen!
  2. Wie wirkt sich Ihre Führungskultur auf Ihre Mitarbeiter aus?
     -> 60 % in der Geschäftsleitung schätzen Ihre Führungskultur deutlich besser ein als ihre Mitarbeiter6 Sebastian Wörwags
  3. Führen Sie kontinuierliche Mitarbeiter- und Feedbackgespräche?
     -> In diesen können Sie Ihre Mitarbeiter gezielt motivieren und wichtige Hinweise über die aktuelle Zufriedenheit erhalten.
  4. Erhalten Ihre Mitarbeiter ausreichend Lob/Anerkennung für ihre Arbeit?
  5. Lassen Sie Ihren Mitarbeitern genügend Verantwortungsspielraum/Raum zur Entfaltung?
  6. Haben Ihre Mitarbeiter die Möglichkeit zur Mitgestaltung und Meinungsäußerung?

Das Mitarbeiterengagement 2020 wichtiger denn je wird, belegen auch die aktuellen Umfrageergebnisse des Engagement Reports, der Peakon Plattform:

„Nur jeder dritte Arbeitnehmer empfiehlt seinen Arbeitgeber weiter. 75 % fühlen sich mit ihrem Arbeitspensum überfordert.“

Die wichtigsten Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung 2020 sind:

HR Trend 6: HR-Analytics/People Analytics

HR-Analytics/People Analytics bezeichnet den Vorgang der Datenverknüpfung aus der HR und anderen Unternehmensgebieten, wie zum Beispiel dem Management oder Marketing. Ziel ist es, datengestützte, eindeutige Informationen als Grundlage für fundierte Entscheidungen zu verwenden. Bisher wird People Analytics vor allem im Personalcontrolling verwendet. Mit People Analytics können HR-Bereiche also fundierte Aussagen treffen und ihre Position im Unternehmen stärken. Dies soll vor allem mit digitalen Tools und HR-Softwarelösungen ermöglicht werden. Bis 2025 soll People Analytics zu einem gängigen Werkzeug in der HR werden und ist daher auch ein HR Trend 2020. 

Quellen HR Trends 2020:

1) Robert Walters, Whitepaper: Mitarbeitergewinnung in Zeiten des Fachkräftemangels, URL: www.robertwalters.de/content/dam/robert-walters/country/germany/files/whitepapers/Robert%20Walters%20Germany%20Mitarbeitergewinnung%20in%20Zeites%20des%20Fachkr%C3%A4ftemangels.pdf

2) Jan Matthes, ManpowerGroup, URL: www.manpowergroup.de/neuigkeiten/future-of-work-blog/detail/mit-active-sourcing-passiven-kandidaten-auf-der-spur-153/

3) J Rump, Ibe - Institut für Beschäftigung und Employability, URL: www.ibe-ludwigshafen.de/download/arbeitsschwerpunkte-downloads/digitalisierung/Erfolgsformel-Arbeiten-4.0-und-FuCC88hrung-4.0_NEU_2.pdf

4) Dale Carnegie Studie, URL: www.carnegie.de/expert-forum/dale-carnegie-studie-digitalisierung/

5) Gallup-Engagement-Index 2019: 1drv.ms/b/s!AveHwR6D3-wnkKktJ1CiIL6HB1t07g

6) Sebastian Wörwags, Springer Fachmedien Wiesbaden, URL: www.springerprofessional.de/springerprofessional-de/gut-zu-wissen-arbeitszufriedenheit-und-wunsch-nach-veraenderung/17436192

7) Olivier Mueller, unisite, E-Book: Digital HR, URL: www.unisite.ch/digital-hr-guide/

8) Tina Reinhardt, smartworkers.net, URL: www.smartworkers.net/2018/09/mitarbeiterbindung-in-deutschland-ueber-fuenf-millionen-haben-innerlich-gekuendigt/